Darf ein Blog eigentlich abschreiben? Warum nicht – wenn’s Sinn macht und hilft. Unser heutiger Blogeintrag ist als reine Übersetzungshilfe zu verstehen, er gibt in deutscher Sprache den Text zur Geschichte der Tobermory-Destillerie von Spirits Business wider. die aus unserer Sicht lesens- und wissenswert ist:
(Quelle: Tobermory Distillery: a brand history, The Spirits Business)
Die Tobermory Destillerie wurde 1798 von John Sinclair als Ledaig Destillerie (ausgesprochen led-chigg; gälisch für „sicherer Hafen“) gegründet. Die meiste Zeit des 19. Jahrhunderts verbrachte sie ungenutzt, bis sie schließlich im Jahr 1916 zu DCL (heute Diageo) überging. DCL betrieb die Destillerie für mehrere Jahr bis auch dieses Unternehmen sie im Jahr 1930 wieder schloss. Im Jahr 1972 wurde die verlassene Tobermory Destillerie dann erneut zum Leben erweckt. Sie wurde von einer Unternehmensgruppe gerettet, die sich von der verträumten Brennerei gegenüber einer der meistfotografierten Meeresbuchten Schottlands verführen ließ. Diese Wiederbelebung war ein außergewöhnlicher Akt für eine Destillerie in man seit über 40 Jahren kein Tropfen Whisky mehr produzierte, und die nur für einen kurzen Zeitraum während des zweiten Weltkrieges als Marinestützpunkt genutzt wurde. Außerdem war diese Wiederbelebung aufgrund des damaligen Zustand der Whisky Industrie wahrscheinlich auch ein Aberwitz. Daher erhielt die Destillerie zu diesem Zeitpunkt auch einen erheblichen Entwicklungszuschuss, welcher den Kauf von zwei neuen Brennblasen (Stills) ermöglichte. Die Investition in die neuen Stills war kritisch, nicht nur da die Unternehmensgruppe innerhalb von fünf Jahren Bankrott ging und andere Besitzer kamen und gingen, sondern auch auf Grund der Tatsache das die Höhe der Investition ausgereicht hätte um eine neue ordnungsgemäße Brennerei zu bauen.
Im Jahr 1993, nach dem Einstieg bei Bunnahabhain auf Islay, kaufte Burn Stewart Distillers die Tobermory Destillerie für 600.000 Pfund und das Tobermory Lager für weitere 200.000 Pfund. Nach dem Kauf lag die Priorität zunächst auf der Vermeidung einer Hygiene-Katastrophe. Bis dato hatte neben Tobermory’s Whisky auch das traditionelle Produkt Cheddar in den Lagerhallen der Destillerie gereift und Spuren von Hefe hinterlassen. Diese galt es nach der Übernahme als erstes zu beseitigen. Darüber hinaus stellte sich Burn Stewart die Frage welche Art von Whisky produziert werden sollte. „In der Vergangenheit hat die Destillerie verschiedene Phasen der Whiskyherstellung durchlaufen, es wurden sowohl getorfte als auch ungetorfte Whisky’s produziert“, sagt Markenbotschafterin Dr. Kirstie McCallum. Daher wurde entschieden im halbjährigen Wechsel sowohl Tobermory aus ungetorftem Malz als auch Ledaig aus stark getorftem Malz zu produzieren.
Im Jahr 2013 wird Burn Stewart von der südafrikanischen Distell Group für 160 Millionen Pfund gekauft wurde. Distell erbt durch den Deal drei verschiedene Single Malt Whisky Destillerien, Misch- und Reifeanlagen, Abfüllhallen, Lagerstätten und alle existierenden Lagerbestände sowie in-house Marketing und Vertrieb.
Betrachten wir einmal Ledaig: das Malz für diesen Whisky stammt aus Port Ellen auf Islay und hat einen Phenolgehalt von 35-40 ppm. „Daher entspricht es in etwa dem Niveau einiger anderer Islay Malts. Es hat voraussichtlich etwas mehr als Bowmore jedoch nicht so viel wie Ardberg“, sagt McCallum, die an der Seite von Master Distiller Ian Macmillan für das Unternehmen als Head Blender arbeitet. Wie bei Bunnahabhain und Tobermory ist Ledaig nicht kalt gefiltert, was eine Abfüllung bei 46,3% beinhaltet und vermeiden soll das sich der Whisky trüb färb. „Wir sind davon überzeugt, dass dieses Verfahren so viel mehr Mundgefühl und Aromafreigabe vermittelt“, sagt Mc Callum. „Es passt einfach viel besser zu unseren Malts.“
„Tobermory zeichnet sich für mich durch die Schönheit der Insel, der Stadt und der Destillerie aus,“ sagt McCallum.“ Natürlich hat Burn Stewart versucht die einzigartige Herkunft des Whisky’s zu nutzen, jedoch hat Tobermory mit einem Leistungsvermögen von nur einer Millionen Liter im Jahr nicht den Umfang von Talisker oder Lagavulin.
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Vielleicht ist das aber auch gut so…