Forager, auf nach Islay!

Wie schon im letzten Blogeintrag berichtet, werden wir uns mit 5 Barkeepern auf die Suche nach dem Ursprung des Geschmacks begeben, und das auf der wunderschönen Hebriden-Insel Islay. Wir sind sicher wir finden dort Pflanzen und Kräuter ohne Pestizid-Behandlung und unangepasst an die industriell vorgegebenen Schönheitsideale. 
Nachdem die Cocktail-Kreationen von Doreen Philipp und Dominik Mohr (Platz 2 der Deutschen Cocktailmeisterschaft 2015) bereits in der letzten Woche vorgestellt wurden, möchten wir heute die Rezepturen der übrigen Teilnehmer mit euch teilen. Sie zeigen Sie nochmals andere Facetten des Foraging und sind nicht weniger beeindruckend!

Wir haben ihn das erste Mal auf dem Barconvent Berlin getroffen, und freuen uns das er uns zur  Academy Board begleitet; Henning Riecken aus der Pearl’z Bar (Bochum). Er überrascht uns mit seiner Kreation „Smooth Criminal“, setzt flämischen Birnensaft und Riesling- Sirup in den Vordergrund und rückt die heimische Salatgurke wieder in das rechte Licht.


5CL The Botanist Islay Dry Gin

4CL Flämischer Birnensaft (Direktsaft)

1,8 CL Riesling-Sirup

2CL Limette

Rheinische Mini Gurke (Ein Daumen-dickes Stück)

Muddle/ Shake/ Strain

„Alltägliche Zutaten, in einer für den Gaumen angenehmen und gleichzeitig aufregenden Kombination“, dass ist Hennings Intention hinter diesem Rezept. So nutzt der „Smooth Criminal“ den „Saft der Birne, der eher seltener von einer regionalen Birne kommt, und holt den Riesling aus den Kellern und Kühlschränken deutscher Haushalte.“ Warum sollte man diesen nicht auch mal als Süße Quelle für einen Cocktail nutzen?!

 

Aus dem Roomers (Frankfurt) begleitet uns Steffen Goubeaud. Er hinterleuchtet zwei Ansätze des Foraging: Maximierung der Aufnahme und Maximierung der Effizienz. Soll heißen, „entweder man nutzt regionale Zutaten, die sich leicht beschaffen lassen und ein kurzes, günstiges und geschmacklich einzigartiges Profil generieren, UND/ODER man nutzt Zutaten aus fernen Ländern oder Regionen, die weitere Dimensionen zu einem Geschmacksprofil ergänzen als durch regionale Zutaten möglich.“ Übertragen in seine Cocktail-Kreation, heißt das Ergebnis passenderweise„Lazy Gardener“, eine Variante des bekannten CLOVER CLUB COCKTAILS, die sich verschiedener Ressourcen bedient um ein optimales Geschmacksprofil zu erreichen. Aus regionalen Zutaten wie Waldhonig, Sauerampfer und Himbeeren kreiert er ein Geschmackserlebnis für alle Sinne.

5CL The Botanist Islay Dry Gin

2CL Frischer Zitronensaft

2,5CL Runny Honey (Verhältnis 8 Waldhonig : 2 Wasser)

1 Trüffeleiweiss*

4 frische Himbeeren

3 Blätter Sauerampfer

*Trüffeleiweiss: Eier in eine mit Trüffel-Öl getränkte Watte packen und für 36 Stunden in einem geschlossenen Behälter ziehen lassen. Das Innere vom Ei nimmt dann ein Trüffelaroma an.

Alle Zutaten in einen Shaker geben und kräftig Shaken. Danach in eine Coupette Finestrainen und mit etwas Kresse garnieren.

Last but not least wird uns auch Timon Kaufmann nach Islay begleiten. Der Barchef des Standl20, München (Link zum Standl20) greift den Foraging Trend auf und nimmt uns durch seinen Cocktail „Vagabond Fizz“ mit auf eine Reise durch Europa. Hier wurde bewusst „nur auf Produkte zurückgegriffen die in Europa zu finden sind oder produziert werden. Angefangen auf Islay mit dem Botanist Islay Dry Gin, Tonic aus Großbritannien, über die schönen Weinberge Deutschlands und den dichten Fichtenwäldern Bayerns“, bis direkt an Timons Tresen in der Cortiina Bar.

 
 Durch Verjus und Eisenkraut-Tonic ist diese Kreation ein „erfrischender Kräuterbetonter Fizz der reichlich Platz für den Hauptdarsteller lässt und trotzdem mit heimischen Aromen überzeugen kann“.

5CL The Botanist Islay Dry Gin

2CL Verjus

2CL Fichtensprossen-Sirup

Shake, Strain in Longdrinkglas auf Eis. Fill 15CL Eisenkraut-Tonic*.

*Eisenkraut-Tonic: 1Liter Fentimans Tonic mit 20gr Eisenkraut bei Zimmertemperatur ca. 24 Std ziehen lassen. Danach abseihen und in ein Sodasiphon füllen.

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Eure Botanisten