Zur Historie des Old Fashioned; Im Mai 1806 erschien das Wort „Cocktail“ erstmals in gedruckter Form in der „The Balance and Columbia Repository“, einer Zeitung in Hudson, New York. Beschrieben als eine Mischung aus Spirituosen, Bittern, Wasser und Zucker. Zwischen 1860 und 1870 kam eine Vielzahl von Getränken mit neuen Zutaten, Techniken und Aromen auf. Aber die „alten Hasen“ wollten nichts mit all diesen neuen, ausgefallenen Drinks zu tun haben, sondern wollten einfach ihr Getränk auf die altmodische Art und Weise. Der Old Fashioned war geboren. So bestellte man 1880 im Pendemmis Club in Kentucky einen Old Fashioned Whiskey Cocktail. 1895 veröffentlichte George J. Kappeler in seinem Buch „Modern American Drinks“ einen Whisky-Cocktail mit dem Zusatz Old Fashioned.Ein Old fashioned kann mit jedem Brand gemixt werden, ob Whiskey, Gin, Rum, Brandy oder was auch immer. Bis auf einige Regionen wie Wisconsin war es aber eher Bourbon oder Rye Whiskey. In den ersten Rezepturen war nur von Bitters die Rede. Harry Johnson und auch Jerry Thomas nutzen Boker‘s Bitter, aber auch Orange Bitters war ein sehr beliebter Bitter, oft mehr als Angostura.
Vor 1930 wurde immer ein Stück Zucker („a lump of sugar“) erwähnt, der wohl eher dem heutigem Kandiszucker ähnelte. In den ersten Beschreibungen wird erwähnt, dass Wasser genutzt wurde, um ihn zu zerstoßen und solange verrührt wurde, bis er aufgelöst war. Ab 1930 verschwindet das Wasser, und es wird meist von einem Stück Würfelzucker geredet. Heutzutage wird meist Zuckersirup verwendet, was aber keine neue Erfindung ist, denn schon Jerry Thomas nahm für seinen Whiskey-Cocktail ein Gum Syrup, einer Art Zuckersirup mit Gum Arabica. Viele Barkeeper gaben damals Orangenscheiben und Kirschen oder gar Ananasstücke ins Glas. Der Grund dafür: Während der Prohibition sollte die schlechte Qualität der Spirituosen vertuscht werden. Es ist mit diesem Ansatz nicht falsch, wohlgemerkt ist das eher ein New Fashioned statt ein „Altmodischer“.