Maya’s Whisky Reiseblog Schottland 2024

Meine erste Whisky-Reise nach Schottland

Schottland ist allgemein bekannt für seine atemberaubende Landschaft, seine wechselhafte Geschichte und natürlich für seinen berühmten Whisky. Meine Reise zu drei einzigartigen Destillerien entführte mich in die faszinierende Welt des schottischen Whiskys, in drei unterschiedliche Brennereien, jede mit eigenem Charme und Charakter. Die drei Destillerien Deanston, Tobermory und Bunnahabhain liegen weit voneinander entfernt, so dass die Anfahrt einige Zeit in Anspruch nimmt.

DEANSTON – eingebettet in die Highlands

Meine erste Station war Deanston – eingebettet in die schottische Landschaft am Ufer des Flusses Teith. Die Destillerie war früher eine Baumwollspinnerei und hat sich heute dem traditionellen Handwerk und der Nachhaltigkeit verschrieben. Schon beim Betreten der Brennerei wird man von den warmen und reichhaltigen Aromen der gemälzten Gerste begrüßt. Die Führung beginnt mit einem kurzen Exkurs in die Geschichte von Deanston, einer Stadt in der Nähe von Sterling, in der 1830 eines der größten Wasserräder Europas installiert wurde, um Strom zu erzeugen. Später wurde es leider entfernt, um einer moderneren Energiequelle Platz zu machen. Bei Deanston begann man erst 1966 mit der Whisky-Herstellung und verkaufte acht Jahre später die erste eigene Flasche.

Das Besondere an der Destillerie ist ihr Ursprung als Baumwollspinnerei und der Fluss Teith, aus dem man das gesamte Wasser für die Herstellung bezieht und der den Whisky laut eigener Aussage so weich und geschmeidig macht. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Maische-Bottich keinen Deckel hat, was den Prozess „chaotischer“ macht als bei den meisten anderen. Er fasst elf Tonnen Maische. Deanston hat auch ein großes Lagerhaus, in dem bis zu 30.000 Fässer Platz haben. Hier lagern auch Fässer von Ledaig, Tobermory, Bunnahabhain und Black Bottle.

Deanston: 1758 als Baumwollspinnerei erbaut und 1966 von Brodie Hepburn in eine Brennerei umgewandelt. Der Fluss Teith ist nicht nur die Wasserquelle, sondern auch die Quelle der Wasserkraft. 45 Autominuten von Glasgow und Edinburgh entfernt.

TOBERMORY – auf der malerischen Insel Mull  

Bei Tobermory/Ledaig leitet Oliver MacLean das Besucherzentrum der Brennerei. Ein sehr lustiger Mann, der sieben Sprachen fließend spricht und aus Österreich stammt. Sein Rundgang führt durch die Brennerei zu den Washbacks, in denen der Ledaig Whisky hergestellt wird und wo man drei verschiedene Stadien der Gärung anhand der Anzahl der Bläschen auf der Oberfläche der Mischung erkennen kann. Zum Abschluss der Führung durfte natürlich eine Verkostung der einzigartigen und besonderen Produkte der Destillerie nicht fehlen.

Tobermory & Ledaig: Gegründet 1797 von John Sinclair, produziert Tobermory Whisky (ungetorft), Tobermory Gin und Ledaig Whisky (getorft). Liegt auf der Insel Mull of Mull direkt am Wasser.

BUNNAHABHAIN – Islay calling

Die letzte Destillerie liegt nach einer langen Reise auf der Insel Islay, in Bunnahabhain. Zwei Fähren und eine dreistündige Autofahrt durch die wirklich schöne Landschaft Schottlands sind nötig, um die Brennerei zu erreichen. Das letzte Stück meines Wegs nach Bunna führt über eine einspurige Straße, an deren Rand die schönen, zotteligen Hochlandkühe grasen. In Bunnahabhain angekommen, bietet die zerklüftete Küste der Isle of Islay eine dramatische Kulisse für die Brennerei. Die Schönheit des Standorts ist atemberaubend.

Die Destillerie selbst mit ihren traditionellen, weiß getünchten Gebäuden und den charakteristischen Pagodendächern ist eine Augenweide. Bunnahabhain ist bekannt für seinen unverwechselbaren, meist ungetorften Whisky mit einem weichen und komplexen Geschmacksprofil. Das Geheimnis dieses einzigartigen Geschmacks liegt darin, dass die Brennerei reines Quellwasser aus dem Margadale River verwendet, der durch die Torfmoore von Islay fließt, bevor er die Brennerei erreicht. Dieses Wasser in Verbindung mit den traditionellen Herstellungs- und Reifungsmethoden ergeben einen Whisky, der wirklich einzigartig ist.

Interessant ist, dass die Destillerie das für die Whisky-Herstellung verwendete Wasser weder kontrolliert noch mit Geld bezahlt, vielmehr gehen im Austausch Whisky-Fässer an das Land bzw. die Regierung zurück. Bei einem Rundgang durch die Destillerie können die verschiedenen Produktionsschritte vom Mahlen der Gerste bis zum Abfüllen in die Fässer beobachtet werden. Auch eine Verkostung der besten Whiskys von Bunnahabhain ist möglich. Es können Whiskys verschiedener Altersstufen und Stile verkostet werden: vom milden, weichen 12-jährigen bis zum reichen, komplexen 18-jährigen. Jeder Whisky hat seinen eigenen Charakter, aber alle haben die gleiche unverwechselbare Tiefe und Qualität, die das Markenzeichen von Bunnahabhain ist.