Veggie und Vegan – die Flexitarier kommen!

Was treibt die heutige Gesellschaft an Ihren Lebensstil immer grüner werden zu lassen? Trotz vieler negativer Stimmen wächst der Trend zum Verzicht auf tierische Produkte – und der Flexitarier überholt den Vegetarier.

In der heutigen Gesellschaft wird der Verzicht auf tierische Produkte immer mehr zum Trend. Wirtschaftlich sei der Lebensstil heute noch nicht von großer Bedeutung, aber sozial und gesellschaftlich sollte man ihn nicht unterschätzen, so die Rundschau für den Lebensmittelhandel in der Ausgabe Juni 2016.

Der Trend ist kein Kurzzeitphänomen, und wird sich auch die nächsten Jahre weiter fortsetzen, prognostiziert das Institut für Handelsforschung in Köln (IFH), und schätzt die durchschnittliche Wachstumsrate auf rund 17 %.

Die Verbraucher-Relevanz wächst

Die Supermärkte haben sich in den letzten Jahren immer mehr auf die Nachfrage nach „grüner Lebensweise“ eingestellt. In deren Sortimenten finden Verbraucher heute zum Beispiel Feinkost, Süßspeisen bis hin zu Gewürzen und Aufschnitten, wobei auch sehr bekannte Hersteller mittlerweile vegane Produkte anbieten. Zu den umsatzstärksten Warengruppen zählen heute (noch) die Fleisch-, und Milchalternativen, pflanzliche Brotaufstriche aber auch im Frühstücksbereich wie Müsli und Cornflakes. Das ist aber nur der Anfang; „Auch andere Warengruppen, die bis dato nur für wenige Konsumenten interessant waren, wie vegane Säfte und Weine, sind seit kurzer Zeit im Aufschwung.“, so das IFH Köln in einem Interview mit dem Markant Magazin.

„Veganismus ist ein Lebensstil, weniger ein Ernährungsstil“

(Jana Rückert-John, Professorin für Soziologie des Essens an der Hochschule Fulda)

Für die schätzungsweise 600.000 Veganer und rund zwei Millionen Vegetarier ist Essen längst zur Glaubenssache geworden. Viele Zeitgenossen glaubten, der Veganismus sei die bessere Lebensform, beschrieb der bekannte Philosoph Richard David Precht auf dem Symposium Feines Essen + Trinken in München vor bis zu 1.000 Teilnehmern den aktuellen Zeitgeist. (Quelle: Lebensmittelzeitung 24, Juni 2016)

Gerade der Hintergrund, durch die vegane Lebensweise das leibliche Wohl vieler Tiere, sowie die Umwelt zu schützen, bewegt viele Menschen dazu sich dieser Lebensweise anzuschließen. Für die Herstellung von Fleisch, Eiern und Milchprodukten werden mindestens 32,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausgestoßen, das ist die Hälfte der weltweiten Ausstöße an klimaschädlichen Treibhausgasen. Jedoch tragen auch gesundheitliche Argumente der Entschlossenheit vieler Veganer bei, denn viel Fleisch erhöht das Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten. 

 Top-Trend „Teilzeit-Vegetarier“

Studien belegen, dass auch immer mehr Menschen zu den sogenannten Flexitariern übergehen, das sind die Konsumenten die bildlich gesprochen am Wochenende gerne ein gutes Stück Fleisch auf den Grill legen, unter der Woche aber den Fleischkonsum reduzieren. Die neuen „Bewussten“ Esser reduzieren den Konsum von Fleisch, ohne jedoch grundsätzlich auf ihn zu verzichten. Und die Gruppe der Flexitarier ist viel grösser als die des Hardcore-Kerns. Laut „IFH-Branchenreport Vegetarisch & Vegan“ liegt der Anteil der „echten“ Vegetarier oder Veganer nur bei vier Prozent der deutschen Bevölkerung“. Die Gruppe der Flexitarier macht hingegen bereits 24% der Bundesbürger aus.“ (Quelle: Rundschau, Juni 2016).

 

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